Wandern in Stare Hory #3

Donnerstag, 04.07.2013

Die Fuehrung war Klasse! Mir wurden mehrere Sagen erzählt. Eine davon beschreibt die Geschichte einer Schlossdame die auf der Suche nach einem Mann, den Teufel heiratete. Nein, diese Geschichte hatte kein Happy ending. Allerdings wurde auch geschichtlich fundamentiertes Wissen vermittelt: Die zerstoerung der Burg, verursacht durch diverse Kriege. Ueber den Wiederaufbau der Burg. (Mehrfach) Aber auch welchen Einfluss der Kommunismus nahm. Es war wirklich sehr interessant. Gruselig wurde es im Folterkeller. Die Erklärung von diversen brachialen Foltermethoden lies mich schaudern. Leichenberge und Blutstroeme kamen darin vor. Desweiteren steht im Hof dieser Burg der älteste Baum der Slowakei. Er ist 750 Jahre alt und hat einen Durchmesser von 8 Metern. Die Folge von dem einschlagen eines Blitzes ist heute noch erkennbar. Denn der Baum ist innen hohl aber dennoch lebendig! Ich durfte leider keine Fotos machen aber ich nehme besondere Erinnerungen mit. Bis auf ein Foto das mir gestattet wurde. Ihr findet es auf flickr. Dort ist auch das Mädchen zu erkennen das die Fuehrung geleitet hat. 

Danach bin zu Stare Hory gefahren. Dort beginnt die Wandertour. Inzwischen war es bereits 15 Uhr und ich musste mich beeilen. Die Tour beginnt im Tal. Ich rechnete mit einem drei Stunden marsch. Aber irgendwie habe ich mich vertan. Denn ich beoetigte fuenf Stunden. Ich habe mich auch ein paar mal verlaufen. Wer sich ansehen moechte wie bescheuert ich bin der sollte den Link zu endomondo meinem Tracker zwei Einträge zuver anklicken. Der Weg beginnt auf einer Strasse und urploetzlich soll man irgendwo ins Dickicht abbiegen. Wo gibts denn sowas. Naja gut dann pferche ich mir meinen eigenen Weg durch dieses unwegsame Gebiet. Dafuer habe ich ja das Messerchen. (Bilder auf flickr). Fast hätte ich es vergessen! Ich habe eine interessante Spur gefunden. Es ist womoeglich die eines Braunbären (Danke an Richy fuer seine Recherche :D). Von den Groessenverhältnissen im Vergleich zu meiner Hand duerfte das passen.

Nach der Hälfte der Strecke lese ich ein Schild mit der Aufschrift: "Bunker" Was ist das denn? Ein Luftschutzbunker auf einem Berg? Ein Ueberbleibsel des Krieges? Diese Fragen schiessen mir durch den Kopf. "Kadong!" Zeitgleich hoere ich furchtbar lauten Donner. Mit schnellen Schritten eile ich in die Richtung des Bunkers. Gerade noch rechtzeitig erreiche ich eine kleine Huette mit einem Buch darin. In dieses Buch tragen sich wohl die Leute ein die die Tour gemeistert haben. Draussen hagelt es inzwischen. Der Bunker bietet mir den erhofften Schutz vor dem Unwetter. Zeit fuer eine Pause!

Da es nun langsam später wird und ich nicht im Mondschein den Woelfen zum fressen fallen moechte, sollte ich wohl weitere gehen. Also schluepfe ich in meine Regenjacke. Eine weise Entscheidung denn unterhalb des Guertels war ich klatschnass. Aber alles in allem hat es sich doch sehr gelohnt. Ich habe ganz tolle Fotos gemacht. Es ist traumhaft anzusehen wie die Sonne zwischen den Regenwolken durchscheint. 

Nach einem kurzen Abendlunch (Bryndza Pirohy) bin ich nach Hause gefahren und in mein Bett gefallen. Die Strecke betrug insgesamt 25 km (falsch abgebogen inklusive). Habe dafuer 5 Stunden benoetigt. Es war recht kräftezerrend da der Pfad zur hälfte unwegsam war. 

Insgesamt war dieses Wochenende recht einsam aber ich habe es ueberlebt und bin sogar auf die Schliche von Wildtieren gekommen. Was es nun letztendlich war ueberlasse ich eurer Fantasie :)

Euer Markus