Die Wahrheit

Sonntag, 19.05.2013
Die Wahrheit ist, dass man als Deutscher hier den amerikanischen Traum leben kann. Es hat einfach so seine Vorteile. Kombiniert mit der Gastfreundlichkeit der Slowaken macht mir das Leben hier richtig Spaß. Aber genug von dem allgemeinen Geplapper. Ich möchte euch von den aktuellen Erlebnissen erzählen. Übrigens vielen Dank für eure Nachrichten. Es sind nun auch viele Bilder von der Landschaft vorhanden. Findet ihr nicht auch das Es ganz fantastisch aussieht?

Ich war gestern in Nitra und in Velke Uherce. Nitra ist eine große Stadt, die einiges an Touristenattraktionen bietet. Velke Uherce hingegen liegt fern ab der Zivilisation. Besichtigt habe ich Burg Nitra, eine Kirche, das Stadtzentrum und ein Einkaufszentrum. Burg Nitra ist sehr interessant anzuschauen. Im Burghof steht auch eine Kathedrale, die durchaus noch von Nonnen bewohnt wird. Ich kam mir ein wenig vor wie der Typ aus der Mars Werbung. Danach habe ich in der Stadt ein Eis gegessen und einen Kaffee getrunken. Den Kaffee machen die hier richtig gut. Schmeckt sehr intensiv. Das Panoramabild vom Stadtzentrum zeigt das Theater und den Plaza. Anschließend war ich etwas shoppen. Habe mir eine, riesen Portion Hühnchen im Kartoffelpuffermantel gegönnt. Während ich dann auf die Suche nach neuen Schuhen war, rief mich Milan an und wir vereinbarten einen Treffpunkt.

Wir sind dann gemeinsam nach Velke Uherce gefahren. Das ist sein Geburtsort. Ich habe unterwegs haltgemacht, um ein paar Fotos von der Region zu schießen. Ihr findet sie auf flickr. Ich durfte bei einer Feier teilnehmen, bei der sein gesamter Freundeskreis zusammenkommt. Er kennt sie alle von kleinauf aus der Schule. Sie haben den Kontakt nie verloren. Manche haben ein- bis zweijährige Kinder. Freundschaft wird hier scheinbar sehr groß geschrieben. Aus diesem Grund war es mir auch eine Ehre, bei dieser Festlichkeit teilzunehmen. Es waren so ca. 20 Leute anwesend. Ich wurde dazu berufen, Grillchef zu sein. Ich liebe es zu grillen (besonders mit einem Webergrill) und da ich meistens sowieso kein Wort verstanden habe, bin ich dieser ehrenvollen Aufgabe nachgegangen. Es waren sehr nette Leute, die ich kennengelernt habe. Ich habe den Aston Kutsher der Slowakei getroffen. Er hat ein Android Spiel programmiert, das letztes Jahr am meisten verkauft wurde (in der Kategorie Shooter). Der Titel ist: Dead Trigger. Es geht darum, Nazi Zombies abzuschießen. Natürlich war das ein fließender Übergang um sich über meine Herkunft lustig zu machen. Dabei ist häufig gefallen: "Ihr habt verloren" oder "Gieb nicht auf" und jede Menge Anspielungen zu Hitler. Ich habe das natürlich mit Humor genommen. Außerdem ist Fluchen hier ein Zeichen von Freundschaft. Ich kenne das ja auch aus meinem Freundeskreis. Stimmts Richy? So langsam finde ich mich hier immer besser zurecht. Die Mentalität wird mir besser geläufig. Übernachtet habe ich in der Ferienhaus, bei dem wir auch gegrillt haben. Ihr könnt es auf flickr betrachten. Es ist das Haus mit meinem Auto davor.

Heute Morgen auf der Heimfahrt kam ich endlich in den Genuss der schlechten Straßen. Extreme Schlaglöcher bedingt durch die krassen Winterverhältnisse sind auf den Landstraßen zuhauf vorhanden. Zum Glück sind die Autobahnen einwandfrei.

Ich werde den restlichen Tag ausruhen und mich mental auf die Arbeit morgen vorbereiten.

Euer Markus